Ist Kreatin schädlich für die Nieren? Mythen, Fakten & aktuelle Studien

2025-03-01 17:29:00 / 0

Ist Kreatin schädlich für die Nieren?

Kreatin gehört zu den beliebtesten Supplements im Sport- und Fitnessbereich. Es wird oft mit Kraftsteigerung und Muskelaufbau in Verbindung gebracht – doch gleichzeitig gibt es immer wieder Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf die Nieren. Besonders der Zusammenhang zwischen Kreatin und erhöhten Kreatinin-Werten im Blut sorgt für Unsicherheit. Doch ist diese Sorge berechtigt?

In der Fitnesswelt kursieren zahlreiche Mythen: Kreatin schade den Nieren, führe zu Wassereinlagerungen oder belaste den Körper langfristig. Doch was sagt die Wissenschaft dazu? Sind diese Behauptungen haltlos, oder gibt es tatsächlich Risiken, die beachtet werden müssen?

Dieser Artikel räumt mit den gängigen Vorurteilen auf und liefert wissenschaftlich fundierte Fakten. Anhand aktueller Studien erfährst du, ob Kreatin für gesunde Menschen unbedenklich ist und worauf du bei der Einnahme achten solltest. 💡

Was ist Kreatin?

Kreatin ist eine körpereigene Substanz, die eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel spielt. Es wird hauptsächlich in der Leber, den Nieren und der Bauchspeicheldrüse aus den Aminosäuren Arginin, Glycin und Methionin synthetisiert. Der Großteil des Kreatins wird in den Muskelzellen gespeichert, wo es als schnelle Energiequelle für intensive Belastungen wie Krafttraining oder Sprints dient.

Neben der körpereigenen Produktion kann Kreatin auch über die Nahrung aufgenommen werden. Besonders reich an Kreatin sind tierische Lebensmittel wie rotes Fleisch und Fisch, allerdings müsste man große Mengen davon konsumieren, um die gleiche Menge zu erreichen, die durch eine gezielte Supplementierung aufgenommen wird.

Was sagen die wissenschaftlichen Studien?

Studie 1: Langzeitstudien mit gesunden Menschen

Mehrere Langzeitstudien haben untersucht, ob eine regelmäßige Kreatin-Supplementierung negative Auswirkungen auf die Nierenfunktion hat. Eine der bekanntesten Studien begleitete Probanden über mehrere Jahre hinweg und analysierte Nierenwerte wie Kreatinin-Clearance und die glomeruläre Filtrationsrate (GFR). Das Ergebnis: Trotz regelmäßiger Kreatin-Einnahme blieben alle relevanten Nierenwerte im normalen Bereich.

Studie 2: Kreatin bei Personen mit eingeschränkter Nierenfunktion

Während Kreatin für gesunde Menschen als unbedenklich gilt, gibt es weniger Forschung zu seiner Wirkung bei Personen mit bereits bestehenden Nierenerkrankungen. Einzelne Fallstudien zeigen, dass eine erhöhte Kreatinzufuhr bei Menschen mit vorbelasteten Nieren unter Umständen problematisch sein könnte.

Kann Kreatin die Niere schädigen?

Warum gibt es Bedenken über Kreatin und die Nieren? Die Sorge, dass Kreatin die Nieren schädigen könnte, basiert auf einem häufigen Missverständnis: der Erhöhung der Kreatinin-Werte im Blut. Kreatinin ist ein Stoffwechselprodukt, das als Marker für die Nierenfunktion verwendet wird. Da Kreatin im Körper zu Kreatinin abgebaut wird, kann eine erhöhte Kreatinzufuhr dazu führen, dass die Kreatinin-Werte im Blut leicht ansteigen – was fälschlicherweise als Hinweis auf eine Nierenschädigung interpretiert wird.

Mehrere wissenschaftliche Studien haben jedoch gezeigt, dass Kreatin für gesunde Menschen keine negativen Auswirkungen auf die Nierenfunktion hat.

Ist Kreatin auf Dauer schädlich?

Langzeitstudien mit Sportlern und Athleten haben keine Hinweise darauf gefunden, dass eine dauerhafte Einnahme von Kreatin gesundheitsschädlich ist. Die Nierenwerte der Teilnehmer blieben auch nach Jahren der Supplementierung im normalen Bereich. Die einzige Voraussetzung: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, da Kreatin Wasser in den Muskelzellen speichert.

Ist ein hoher Kreatinin-Wert abhängig von der Muskelmasse?

Ja, die Kreatinin-Werte im Blut hängen stark von der Muskelmasse ab. Menschen mit einer hohen Muskelmasse haben von Natur aus höhere Kreatinin-Werte als Personen mit weniger Muskelmasse. Dies bedeutet nicht automatisch eine Nierenschädigung, sondern ist eine natürliche Folge eines aktiven Lebensstils mit Krafttraining.

Wann sollte man Kreatin nicht nehmen?

Gibt es Risikogruppen? Obwohl Kreatin für die meisten Menschen unbedenklich ist, gibt es einige Gruppen, die es besser vermeiden oder nur nach ärztlicher Rücksprache einnehmen sollten. Dazu gehören:

Menschen mit bereits bestehenden Nierenerkrankungen oder eingeschränkter Nierenfunktion.
Personen, die regelmäßig Medikamente einnehmen, die die Nieren belasten (z. B. bestimmte Schmerzmittel oder Blutdruckmedikamente).
Menschen mit einer sehr schlechten Flüssigkeitszufuhr, da Kreatin Wasser bindet und eine Dehydrierung vermeiden sollte.

Wie solltest du Kreatin richtig dosieren?

Die allgemein empfohlene Tagesdosis beträgt 3–5 g Kreatin Monohydrat. Diese Menge reicht aus, um die Kreatinspeicher in den Muskeln langfristig auf einem hohen Niveau zu halten und die sportliche Leistungsfähigkeit zu unterstützen.

Ladephase vs. Erhaltungsphase

Mit Ladephase: In den ersten 5–7 Tagen 20 g Kreatin pro Tag in 4 Portionen à 5 g aufnehmen.
Ohne Ladephase: Direkt mit 3–5 g pro Tag starten. Die vollständige Sättigung dauert etwa 3–4 Wochen.

Fazit – Ist Kreatin nun schädlich für die Nieren?

Nach aktuellem wissenschaftlichem Stand gibt es keine Hinweise darauf, dass Kreatin die Nieren schädigt, solange es von gesunden Menschen in empfohlenen Mengen eingenommen wird. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Kreatin-Supplementierung keine negativen Auswirkungen auf die Nierenfunktion hat.

Zusammenfassend gilt:

✅ Für gesunde Menschen ist Kreatin sicher und gut erforscht.
✅ Es gibt keine wissenschaftlichen Belege für eine schädliche Wirkung auf die Nieren.
✅ Die erhöhte Kreatinin-Konzentration bedeutet nicht automatisch eine Nierenschädigung.

Wer jedoch bereits unter einer eingeschränkten Nierenfunktion oder Vorerkrankungen leidet, sollte sicherheitshalber vor der Einnahme Rücksprache mit einem Arzt halten.